Merkblatt – Salmonellosegefahr
durch Reptilienhaltung
Salmonellen
sind eine Gattung der Enterobakterien (Darmbakterien), von denen sowohl Tiere
als auch der Mensch befallen werden können. Infektionen führen zu Durchfällen,
oder auch Blutvergiftungen, die im Extremfall sogar tödlich enden können.
Eine
Ansteckung findet stets über die orale Aufnahme einer ausreichend großen
Erregermenge statt, in der Regel über kontaminierte Nahrungsmittel, aber auch
Tiere können als Überträger dienen. So treten auch immer wieder Fälle auf, in
denen eine Erkrankung beim Menschen auf den Kontakt mit Reptilien
zurückzuführen ist. Zwar sind diese Fälle relativ selten, doch sollte sich
jeder Reptilienhalter dieser Gefahr bewusst sein. Kleinkinder, alte Menschen,
schwangere oder immunsupprimierte Menschen (z.B. AIDS-Patienten) können
leichter nach einer oralen Aufnahme dieser Bakterien erkranken.
Jedes
Reptil ist potentieller Träger und Ausscheider von Salmonellen, auch ohne das
Vorliegen einer Erkrankung.
Die
beste Maßnahme zur Vermeidung von Salmonelleninfektionen durch den Umgang mit
Reptilien ist die Einhaltung gewisser hygienischer Grundregeln:
• Nach jedem Kontakt mit Reptilien, deren Kot
oder Terrarieneinrichtung sollten die Hände gründlich mit Seife gewaschen
werden. Eine zusätzliche Händedesinfektion ist sinnvoll, kann das Waschen aber
nicht ersetzen. Auf Essen und Trinken sollte während des Umgangs mit Reptilien
verzichtet werden.
• Futter- und Wasserschalen sollten nicht auf
für die Lebensmittelzubereitung verwendeten Flächen abgestellt oder gereinigt
werden (Küchenarbeitsplatte, Spülbecken etc.). Andernfalls sind diese nachher
umgehend gründlich zu reinigen und ggf. zu desinfizieren.
• Kinder, insbesondere Kleinkinder sollten
keinen oder nur beaufsichtigten Kontakt mit Reptilien haben. Nach dem Berühren
der Tiere sind die Hände umgehend gründlich zu waschen. Im Kinderzimmer, auf
Spieldecken etc. sollte Reptilien niemals Freilauf gewährt werden. Kontakt mit
Spielzeug oder Bekleidung ist zu vermeiden. Terrarien in Schulen, Kindergärten
etc. sollten gegen eigenmächtigen Eingriff durch Kinder gesichert sein. Hier
ist auf besondere Hygiene und die sichere Entsorgung des Kotes zu achten.
• Der direkte Kontakt mit dem Mund (küssen)
sollte unbedingt vermieden werden.
Bei
Auftreten von Magen-Darm-Beschwerden ist der behandelnde Arzt auf den möglichen
Kontakt mit Salmonellen hinzuweisen, um eine Salmonellose schnell bestätigen
oder ausschließen zu können. Die Salmonellose ist eine anzeigepflichtige
Erkrankung.
( Quelle: Merkblatt des Robert Koch Institutes zu
Salmonellen)