MERKBLATT - chronische
Pankreasinsuffizienz
Die Krankheit ist durch eine geringe Produktion wichtiger
Verdauungsenzyme (Trypsin, Chymotrypsin, Amylasen, Peptidasen und Lipasen)
gekennzeichnet.
Auffällig ist die meist schaumige, fettreiche eher weiche -
pastöse Kotkonsistenz. Der Kot wird häufig und in großen Mengen abgesetzt.
Tiere mit chronischer Pankreasinsuffizienz haben ständig Heißhunger und magern
trotz ausreichender Futtermenge rasch ab. Betroffen ist in erster Linie die
Fettverdauung und meist auch die Kohlenhydratverdauung, während die Zerlegung
von Eiweißen nicht so stark betroffen ist.
Die richtige Diät sollte daher fettarm und eiweißreich
sein. Kohlenhydrate werden in aufgeschlossener Form beigefügt.
Fette müssen in einer Mindestmenge zugeführt werden, am
besten hochwertiges Pflanzenöl.
Von den Eiweißen werden leichtverdauliche Produkte, z.B.
Milch (Magertopfen, Hüttenkäse), hartgekochte Eier, und Fleisch (Huhn, Brust)
bevorzugt.
Verwendbare, energieliefernde Kohlenhydrate sind
Hafermehl, Maisflocken, Reis.
Unbedingt müssen zur Unterstützung der Verdauung
Pankreasenzyme in Form von Pulver oder Kapseln beigemischt werden. Dadurch wird
eine Vorverdauung insbesondere der Fette und der Proteine eingeleitet. Die
Dosierung variiert mit dem Schweregrad der Erkrankung. Die Verdaulichkeit wird
erhöht, wenn die Verdauungsenzyme ½ - 1Stunde bei Zimmertemperatur einwirken.
Die Futtermenge muß je nach Grad der Insuffizienz erhöht
werden. Die Futtergabe erfolgt 3 - 4 x / Tag.
Plötzliche Futterwechsel sind zu vermeiden.
(Quelle:
Meyer/Zentek 2001; modifiziert)