Der
Igel im Herbst
Immer
im Herbst gelangen viele Igel in menschliche Obhut. Kurz vor seinem
Winterschlaf versucht der Igel soviel wie möglich zu fressen, um mit genügend
Fettreserven die kalte Jahreszeit zu überdauern. Die Temperaturen sinken und für
unseren stacheligen Freund gibt es weniger Möglichkeiten Futter zu finden.
Deshalb
durchstöbert er vermehrt die Gärten und taucht immer wieder in der Nähe von
Menschen auf. Keinesfalls benötigt jeder
im Garten nach Futter suchende Igel unsere Hilfe.
Bevor
man einen Igel „rettet“ sind folgende Überlegungen angebracht:
> Igel sind unter Naturschutz stehende Wildtiere
und sollten wirklich nur im äußersten Notfall ins Haus genommen werden (z.B.
bei offensichtlicher Krankheit).
> Gesunde Igel überwintern ab einem Körpergewicht
von 500g problemlos.
Höheres Gewicht schadet nicht und kann durch Zusatzfütterung erreicht werden.
> Als Gartenbesitzer können Sie den Igeln
Überwinterungsmöglichkeiten in Form von Laub- und Reisighaufen anbieten.
> Erst wenn Dauerfrost einsetzt (im Wiener Raum
ab Mitte Dezember), muss ein herumirrender Igel aufgenommen werden. Auch
normalgewichtige Tiere benötigen jetzt unsere Hilfe, da sie noch kein frostsicheres Winterquartier
gefunden haben.
> Bedacht werden sollte, dass alle Igel
Parasiten wie Würmer, Flöhe und Zecken haben. Daher vor der Einstellung
unbedingt vom Tierarzt behandeln lassen.
> Im Frühjahr
ab ca. Mitte April, spätestens aber nach den Eisheiligen kann der Igel nach einem Gesundheitscheck in seiner
gewohnten Umgebung freigesetzt werden.
Abschließend
möchte ich bemerken, dass der Igel kein einfacher Hausgenosse ist.
Unterbringung und Fütterung erfordern spezielles Wissen. Eigens eingerichtete
Igelstationen und Tierärzte beraten helfende Igelfreunde gerne.